Resümee zur Ausstellung „Echt krass!“, einem Projekt des Kieler PETZE-Instituts zu Gast in der BMS


Über 600 Schüler:innen haben im Dezember die Ausstellung zur Prävention gegen sexualisierte Gewalt in der Bethmannschule besucht. Darunter waren Ausbildungsklassen aus Bank und Industrie ebenso wie Vollzeitschulklassen.

Für allgemeinbildende Schulen waren ebenfalls die Ausstellungstüren geöffnet. So war zum Beispiel eine 8. Klasse der Carl-von-Weinberg und der Louise-von-Rothschild-Schule, eine 9. Klasse der Musterschule sowie eine 10. Klasse der Deutschherrenschule zu Gast. Dabei wurde deutlich, dass die Ausstellung alle Altersgruppen gleichermaßen erreichen konnte.

(Foto Ausstellung)

(Foto Ausstellung)

 

Auf einer Pinnwand konnten die Besucher:innen ein kurzes Statement als Feedback abgeben. Die meisten fanden die Ausstellung „cool“, „hilfreich“ und „wichtig“.

(Foto Pinnwand)

(Foto Pinnwand)

Zur Erinnerung: In der Speak-Studie 2021 Kurzbericht Speak berufliche Schulen HKM 26.02.2021.pdf (speak-studie.de) gaben zweidrittel der befragten Schüler:innen an, schon einmal sexualisierte Gewalt (verbal oder tätlich) erlebt zu haben!


In den Klassen wurde das Thema weiterdiskutiert. Es scheint, als hätten die Schüler:innen im Internet schon alles gesehen und gelesen. Und trotzdem oder gerade deshalb fanden sie manches „echt krass“. Ein Gefühl dafür zu vermitteln, was ok ist – und was eben nicht, dies war unter anderem das Ziel der Ausstellung. Dabei spielen der sensible Umgang mit Sprache, die Vermittlung von Rechten und Handlungskompetenzen eine wichtige Rolle. Sexuelle Grenz- und Gewalterfahrungen benennen zu können und dabei die Sicherheit zu haben, dass es in der Schule Ansprechpartner:innen gibt (z.B. im Beratungsteam - Bethmannschule) die ausreichende Unterstützung bieten, ist die Intention.

Der Abschluss der erfolgreichen Ausstellungstage wurde mit einer coronabedingt kleinen „Finissage“ gefeiert. Stadtschulamt, als finanzieller Unterstützer, Gesellschaft für Jugendbeschäftigung, Schulpsychologie des Staatlichen Schulamts sowie die Ludwig-Erhardt-Schule, in der die Ausstellungstage begonnen hatten, waren unter den Gästen. Der Dank der Bethmannschule geht auch an die Stiftung der Samson AG, die durch eine Spende in den Förderverein der BMS die Präventionsarbeit an der Schule unterstützt. Derartige Angebote über den Unterricht heraus wären ohne besonderes Engagement der Beteiligten und den Förderverein der Bethmannschule nicht umsetzbar.

In einem Gesprächspanel wurde gemeinsam mit den Schülervertreter:innen noch einmal ein Resumee gezogen. Diskutiert wurde, dass über das Thema Sexualität immer noch selten offen und reflektiert gesprochen wird.

(Foto Gesprächsrunde: Jens Theobald, Beratungslehrer, Lena Überall Schülerrat, Felix Bender stellv. Schulsprecher, Yunus Bayram Schülersprecher, Sibilla Friedrich-Pauly, Sozialpädagogin)

(Foto Gesprächsrunde: Jens Theobald, Beratungslehrer, Lena Überall Schülerrat, Felix Bender stellv. Schulsprecher, Yunus Bayram Schülersprecher, Sibilla Friedrich-Pauly, Sozialpädagogin)


„Merken, dass sich etwas verändert hat, könnte man vielleicht daran“, meinte einer der Schulsprecher, „dass z.B. in der Pause abwertende Sprüche zu diesem Thema einfach nicht mehr als witzig empfunden würden“.

 

Es klingt einfach und doch bedarf es immer wieder einer besonderen Aufmerksamkeit, um unser Miteinander so zu gestalten, dass eine Kultur des Respekts sicher im Schulleben verankert ist.

Deshalb wird auch in 2022 die Schule weiterhin zusätzliche Projekte anbieten, die die Wertschätzung und Gleichberechtigung unter den Schüler:innen fördern.

 

Sibilla Friedrich-Pauly                    Ariane Hoffmann

Sozialpädagogin                                Schulleiterin

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